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Steckbrief: Dobermann

Aktualisiert: 13. Dez. 2023

Der Dobermann hat sich weltweit zu einem der beliebtesten Hunderassen etabliert. Dabei gibt es die Rasse Dobermann seit gerade einmal 150 Jahren. Anfangs als Schutzhund gezüchtet, leistete der Dobermann im Ersten und Zweiten Weltkrieg viele erfolgreiche Dienste beim Militär.


Wie aggressiv ist ein Dobermann wirklich? Wie anfällig sind sie gegen Krankheiten? Und was hat es mit dem weißen Dobermann auf sich? In unserem Steckbrief Dobermann erhältst du einen wichtigen Überblick über diese Hunderasse. Zudem geben wir dir Tipps, wo du noch mehr über den Dobermann erfahren kannst.


Woher kommt die Hunderasse Dobermann?


Die Hunderasse Dobermann stammt aus Deutschland, genauer gesagt aus Apolda, was in Mittelthüringen liegt. In den 1880ern kam der Justizangestellte Karl Friedrich Louis Dobermann, der nebenher auch Hundefänger und Nachtpolizist war, auf die Idee, einen Hund für seine Bedürfnisse zu züchten. Er strebte nach einem mutigen und intelligenten Schutzhund. Durch seine Tätigkeit als Hundefänger hatte er Zugang zum Hundezwinger in Apolda und war ebenso Betreiber dessen. Rund zehn Jahre später gründete Otto Göller den nationalen Dobermann Pinscher Club. Otto Göller gehörte zu den ersten Züchtern und perfektionierte die Hunderasse Dobermann.


Es wird angenommen, dass mehrere Hunderassen bei der Zucht des Dobermanns eine Rolle spielten. Neben den Rassen Beauceron, Deutscher Pinscher, Rottweiler und Weimaraner ist auch eine Kreuzung mit einem Windhund sowie einem Manchester Terrier dokumentiert. Ebenso wird angenommen, dass der alte kurzhaarige Deutsche Schäferhund bei der Dobermann Zucht eingesetzt wurde. Die wachsamen Dobermänner fanden bei der Polizei und Gendarmerie Einsatz und dienten in beiden Weltkriegen als Minen-, Melde- und Sanitätshunde für das Militär.


1894 starb Karl Friedrich Louis Dobermann und der Name der Hunderasse Dobermann Pinscher wurde ihm gewidmet. 50 Jahre später wurde in Deutschland der Namenszusatz Pinscher entfernt, da er als nicht mehr angemessen betrachtet wurde. Heute gibt es die Bezeichnung Dobermann Pinscher nur noch in den USA und Kanada. Beide Länder haben zusätzlich den Namen der Hunderasse auf Doberman gekürzt.


Laut American Kennel Club (AKC) gehört sie zu den populärsten Hunderassen (Rang 12, Stand 2013). Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) sieht seit 2015 nicht mehr vor, dass diese Hunde kupierte Ohren und Rute aufweisen. In Deutschland ist das Kupieren von Hundeohren bereits seit 1986 nicht mehr gestattet. Das Kupieren der Rute ist wiederum seit 1998 verboten. Ferner werden schwarze und braune Dobermänner seither in der Zucht getrennt betrachtet.


Die Merkmale des Dobermanns


Der Dobermann besitzt eine lange Schnauze, ist schwarz- oder rotbraun und hat einen quadratischen Rahmen. Seine Länge entspricht seiner Höhe zum Widerrist und die Länge von Kopf, Hals und Beinen ist proportional zu seinem Körper.


Zwei Gene des Dobermanns sind für seine Farbgebung verantwortlich, deuten aber auch auf einen Gendefekt hin. Es gibt neun mögliche Kombinationen dieser zwei Allele, die zu vier verschiedenen Farb-Phänotypen führen können: schwarz, blau, rot und rehfarben. Dieser Gendefekt, der als Follicular Dysplasia bezeichnet wird, ist nicht lebensbedrohlich, kann aber beim Dobermann zu Hautproblemen führen, insbesondere blaue und rehfarbene Phänotypen sind davon betroffen.


1976 kam ein weißer Dobermann auf die Welt, der durch Inzucht weiter gezüchtet wurde. Andere Züchter waren ebenso bemüht, einen weißen Dobermann zu züchten, was dazu führte, dass weiße Dobermänner genetische Störungen aufwiesen und für Krankheiten anfälliger waren. Diese gehen von schlechtem Hören bis hin zu Taubheit, schlechtem Sehen bis hin zu Blindheit, Verhaltensstörungen und Krebs. Weiße Dobermänner mögen in manchen Ländern zwar als selten gehandelt und gezüchtet werden, aber sie werden aus ethischen Gründen nicht als Rasse anerkannt.


Größe und Gewicht der Dobermänner


Der Dobermann gilt mit 63-72 cm Widerristhöhe als ein mittelgroßer Hund. Das Fell des Dobermanns ist kurz und das Gewicht liegt zwischen 32-35 kg bei Hündinnen und 40-45 kg bei Rüden. Das ideale Verhältnis zwischen Größe und Gewicht verleiht dem Dobermann eine optimale Kombination aus Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.


Das Wesen des Dobermanns


Der Dobermann gilt als intelligent und agil. Für seinen Mut und seinen Schutzinstinkt ist er bekannt. Heute bringt er alle Eigenschaften mit, wofür man ihn ursprünglich züchtete. Er ist wachsam, gehorsam und gilt als sehr lernfähig.


Der Dobermann ist ein idealer Arbeitshund, der gerne beschützt und erteilte Aufgaben meistert. Seine Lernfähigkeit und Intelligenz machen den Dobermann neben weiteren Hunderassen wie Rottweiler, Golden Retriever, Pudel, Schäferhund und Border Collie zu den beliebtesten Hunden zum Trainieren.


Obwohl der Dobermann als Arbeitshund gilt, wird ihm oftmals nachgesagt, dass er aggressiv und grausam gegenüber fremden Menschen und anderen Hunden wäre. Aber aus genau diesen Gründen ist der Dobermann gezüchtet worden. In einigen Studien schneidet die Hunderasse Dobermann in puncto Aggression sogar harmloser ab als andere Hunderassen.

Auch waren manche Züchter bemüht, die aggressive Seite der Dobermänner nicht weiter zu vererben, sodass Dobermänner heute nicht mehr oder weniger aggressiv gelten als andere Rassen.


Der moderne Dobermann ist lernfähig, intelligent, wachsam, loyal, mutig, diszipliniert und gehorsam. Je früher Dobermänner sozialisiert werden, desto besser vertragen sie sich mit anderen Hunden und Menschen.


Wie alt werden Dobermänner?


Die Lebenserwartung eines Dobermanns liegt durchschnittlich bei 10 bis 13 Jahren.

Typische Krankheitsbilder des Dobermanns sind:


  • Dilatative Kardiomyopathie (krankhafte Erweiterung des Herzmuskels)

  • Wobbler-Syndrom (Wirbelkanalverengung am zweiten Halswirbel)

  • Von-Willebrand-Syndrom (Blutungsneigung)

  • Prostatabeschwerden

  • Canine compulsive disorder (Verhaltensstörung)


Die häufigste Krankheit beim Dobermann ist die dilatative Kardiomyopathie. 40% aller mit Herzmuskelerkrankungen diagnostizierten Hunderassen gehen auf die Rasse Dobermann zurück. Europäische Doberman-Züchtungen zeigen in dieser Hinsicht eine sogar noch größere Quote (58%).


Dobermann Haltung


Die Haltung eines Dobermanns kann als mittelschwer bis schwer eingestuft werden. Wird der Hund nicht ausreichend beschäftigt, können Verhaltensstörungen wie zum Beispiel ein übertriebenes Schutzbedürfnis seiner Familie gegenüber auftreten. Eine Angst vor Fremden kann dazu führen, dass sie gebissen werden.


Wie so oft bei Hunden gilt: Bei einer guten Erziehung sowie einer frühen Sozialisierung sind etwaige aggressive Verhalten nicht gegeben. Als Arbeitshunde sind sie für Arbeitsprüfungen und eine Hundeerziehung geeignet.


Wie viel kostet ein Dobermann?


Aufgrund von Überzüchtungen solltest du einen Dobermann bei einem seriösen Züchter erwerben. Wie ist das Verhältnis des Züchters zu den Hunden? Macht er einen seriösen Eindruck? Wie gut geht es den Hunden und wie sind ihre Umstände? Wie gut wirst du informiert und kannst du dich jederzeit nach dem Kauf bei dem Züchter für Fragen melden? Das sind Faktoren, worauf du beim Kauf achten solltest.


Für einen Welpen musst du mit 1000€ bis 1800€ rechnen. Ebenso kann es vorkommen, dass jemand einen Hund aus persönlichen Gründen abgeben muss. Diese können nicht nur sehr günstig sein, sondern auch eine gute Erziehung mitbringen. Erkundige dich bei deiner Suche nach einem Hund so gut wie möglich. Neben der Anschaffung sind zudem Kosten für ein gutes Hundefutter, Zubehör, Hundesteuer und Arztkosten mit einzuplanen.

Weitere Informationen zur Rasse Dobermann



Dobermann Pflege: Pflege, Ernährung und Krankheiten rund um Deinen Dobermann

Dir gefällt die Rasse Dobermann und du möchtest noch mehr erfahren? Dann können wir dir das Buch „Dobermann Pflege: Pflege, Ernährung und Krankheiten rund um Deinen Dobermann“ von Claudia Kaiser aus dem Expertengruppe Verlag empfehlen. Hier findest du viele weitere hilfreiche Informationen und Tipps zur Dobermann Hunderasse. Doch auch auf Avogato kannst du dich über weitere Themen rund um die Hundehaltung informieren.










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