Erstausstattung Vögel - Das brauchst du wirklich
Einfach einen Vogel in einen Käfig packen, damit ist es nicht getan. Auch die kleinen Ziervögel brauchen ein bisschen mehr Abwechslung als Tag ein Tag aus durch Gitter zu gucken. Doch nicht alles von dem, was dir in Zoohandlungen für Vögel angeboten wird, ist zu empfehlen oder wird benötigt.
Damit du deinem neuen Haustier eine artgerechte Umgebung bieten kannst, haben wir dir im Folgenden alle Tipps rund um die Vogelausstattung zusammengestellt. So kannst du dich bestens darüber informieren, was dein Vogel tatsächlich braucht.
Checkliste Erstausstattung für Vögel
Folgendes sollte bereits vor der Anschaffung der Vögel vorhanden sein:
Dieses Vogelzubehör kannst du auch später noch besorgen:
*Siehe weitere Informationen im jeweiligen Abschnitt
Der passende Vogelkäfig
Je nachdem was für Vögel du als Haustiere halten möchtest, wirst du dich für einen Käfig, eine Voliere oder ein Gehege entscheiden. Letzteres ist beispielsweise für Hühner geeignet, während Voliere und Vogelkäfig allerhand Vogelarten behausen können.
Die Voliere fällt in der Regel größer aus als ein Käfig, wobei es diese für drinnen und draußen gibt. Das bedeutet, dass hierin mehrere und / oder größere Vögel gehalten werden können. Wenn du eine Außenvoliere bevorzugst, dann solltest du darauf achten, ob deine Piepmatze mit den lokalen Wetterverhältnissen klarkommen.
Die Größe des Vogelkäfigs kommt auf die Vogelart sowie darauf an, wie viele Vögel du darin halten möchtest. Grundsätzlich gilt je größer, desto besser. Das deutsche Tierschutzgesetz setzt folgende Mindestmaße für ein Pärchen voraus:
-
Gesamtlänge des größeren Tiers bis 13cm: 80 x 40 x 50 cm
-
bis 19cm: 100 x 50 x 50 cm
-
ab 20cm: 120 x 60 x 60 cm
Da Vögel fliegen und in die Höhe hinaus möchten - mit Ausnahme einiger Hühner natürlich - sollte der Käfig oder die Vogelvoliere stets höher als breiter sein. Zudem ist auch das Material wichtig. Könnten sich deine neuen Lieblinge durchknabbern (z.B. Agaporniden), ist Holz wenig geeignet. Hier wird ein unverzinktes Metall benötigt. Zink ist schließlich für Vögel giftig und sie werden früher oder später an den Gittern kosten.
Waagerechte Gitter gelten als besser, da diese leichter hinaufgeklettert und eine Sitzstange befestigt werden kann. Außerdem wird zu eckigen statt runden Käfigen geraten, die nicht weiß lackiert sein sollten, da diese Farbe stark blenden kann.
Die besten Vogelvolieren, Käfige und Gehege
Alles für den sicheren Vogeltransport
Damit du deinen neuen Liebling sicher nach Hause bringen kannst, brauchst du eine geeignete Transportkiste oder einen kleinen Transportkäfig.
Vor allem Jungtiere werden für kürzere Strecken oftmals einfach in kleine Kisten aus Karton oder Pappe gepackt. Das ist durchaus eine Option, schließlich sind diese dunkel und helfen üblicherweise dabei, die Tiere zu beruhigen. Stelle jedoch sicher, dass die Vögel ausreichend aber nicht zu viel Platz darin haben, um Verletzungen vorzubeugen. Zudem sollten Luftlöcher vorhanden sein, sodass genügend Sauerstoff in die Kiste gelangt.
Für ausgewachsene, größere Vögel oder / und längere Strecken eignen sich hingegen professionelle Transportboxen, Transporttaschen oder Transportkäfige. Der Vorteil besteht darin, dass diese meist groß genug sind, um eine Sitzstange sowie einen Futter- und Wasserbehälter anzubringen. Diese können abgedunkelt oder wie ein gewöhnlicher Käfig gestaltet sein.
Was hiervon für dich und dein Haustier am besten ist, dürft ihr nach euren Vorlieben und gemäß der Verwendung entscheiden. Stelle jedoch sicher, dass es sich um ein entsprechend stabiles Material handelt und das Türchen von deinem Vogel nicht selbstständig geöffnet werden kann.
Die besten Vogeltransportboxen, -taschen und -käfige
Ein geeignetes Einstreu finden
Beim Thema Einstreu für Vogelkäfige trennt sich das Streu schnell vom Weizen. Doch nach welchen Kritieren, ist wiederum Meinungssache. Ob grobe Holzspäne, Cellulose-Fasern, Mais-Granulat, Hygiene Pellets oder klassischer Vogelsand, was hiervon am besten ist, scheint vom jeweiligen Halter sowie den gehaltenen Vögeln abzuhängen.
Der Vorteil von Vogelsand liegt darin, dass Grit sowie Nährstoffe (v.a. Kalk) bereits enthalten sind. Manche finden es ratsam, Vögeln Grit zur Verfügung zu stellen, da er ihnen bei der Verdauung helfen soll. Andere sind der Meinung, dass das nicht notwendig ist. Wenn du Grit geben möchtest, dann ist Vogelsand somit zu empfehlen. Achte jedoch darauf, dass du einen Käfig ohne Kotgitter hast. Nur so kommen deine Tiere auch wirklich an den Quarzsand.
Ganz gleich für welches Einstreu du dich letztendlich entscheidest, es darf nicht zu fein sein. Ist das der Fall, könnte das Streu von deinen Vögeln eingeatmet werden, was gesundheitliche Probleme verursacht. Bei Außenvolieren und -gehegen muss auch die Feuchtigkeit beachtet werden. Streu, das dazu neigt zu schimmeln, ist für diese Verwendung weniger geeignet.
Das beste Vogelstreu
Auch Vögel machen es sich gemütlich
Durch die Gegend flattern ist ganz schön anstrengend, da muss die eine oder andere Sitzgelegenheit her. Und am liebsten machen es sich Vögel natürlich in Bäumen gemütlich. In eine große Voliere kannst du vielleicht einen echten Baum hineinstellen, bei einem Käfig wird das hingegen etwas schwierig. Doch zum Glück gibt es Sitzstangen aus Holz.
Sitzstangen für Vogelkäfige gibt es auch aus Plastik, was wir hingegen weniger empfehlen. Vögel erkunden ihre Welt mit dem Schnabel und der Zunge. Sie werden alles, was ihnen zwischen den Schnabel kommt, somit auch anknabbern. Holz ist also nicht verkehrt. Es kann lediglich passieren, dass du die Naturstangen ab und an auswechseln musst. Es ist für deine Piepmatze einfach zu verlockend, darauf herumzubeißen.
Des Weiteren lassen sich auch Stangen aus Mineralstein finden. Diese helfen deinem Vogel dabei, die Krallen zu stutzen und den Schnabel zu putzen. Sie sollten jedoch nicht dauerhaft als Sitzstange verwendet werden. Bringe diese somit weiter unten im Käfig an, zum Beispiel nahe der Käfigtür.
Ob ein Schlafhäuschen benötigt wird, hängt wiederum von der Vogelart ab. Hühner brauchen einen dunklen Ort, in den sie sich zurückziehen können. Loris und Agaporniden regt ein Schlafhäuschen wiederum dazu an, sich fortzupflanzen. Wenn du das vermeiden möchtest, kommen diese Vogelarten beispielsweise auch ganz gut ohne Häuschen aus.
Die besten Sitzgelegenheiten für Vögel
Vogeltaugliche Näpfe und Vogeltränken
Wenn es um das essentielle Vogelkäfigzubehör Futternäpfe und Trinkbehälter geht, wirst du um Plastik leider kaum herum kommen. In diesem Fall ist das zumeist nicht weiter schlimm. Deine Vögel werden schließlich mehr am Inhalt - nämlich dem Futter - interessiert sein, als an dem Behälter selbst.
Ob du Wasser und Futter in Näpfen anbietest oder für das Wasser eine Tränke verwenden möchtest, hängt davon ab, was dein Haustier gewohnt ist. Wir finden einen Trinkbehälter praktischer, da hier weniger Fläche geboten wird, wodurch das Wasser aufgrund von Kot oder Essensresten verdreckt werden könnte. Aber auch ein weiter oben angebrachter Wassernapf sollte dieses Problem umgehen.
Gerade bei den Papageienarten ist es besser, wenn jedes Tier einen eigenen Napf bekommt und diese auch weit genug auseinander angepracht werden. So kann möglichen Zankereien vorgebeugt werden. Achte zudem darauf, dass sich die Tiere nicht an den Aufhängungen der Näpfe verletzen können.
Die besten Tränken und Näpfe für Vögel
Intelligente Vögel brauchen Beschäftigung
Der Spiel- und Erkundungstrieb ist vor allem bei den Papageienarten sehr hoch. Damit du deinen Lieblingen ausreichend Beschäftigung bieten kannst, solltest du das Spielzeug immer wieder abwechseln. So wird es nie langweilig. Am besten sind Spielzeuge aus Holz und anderen Naturprodukten geeignet.
Geeignetes Vogelspielzeug lässt sich in Tierhandlungen finden, aber auch selbst herstellen. Vor allem rund ums Thema Futtersuche kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Zudem möchten Vögel fliegen, erkunden, klettern und knabbern. Wenn du ihnen regelmäßig all dies bieten kannst, werden sie sehr glücklich sein.
Das beste Vogelspielzeug zum Knabbern, Klettern und Erkunden
Wichtiges Vogelzubehör für die Brut
In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, dürfen Tiere nur mit entsprechender Lizenz gezüchtet werden. Solltest du ein gegengeschlechtliches Paar haben und sich dieses vermehren, musst du dir entweder eine entsprechende Genehmigung besorgen oder die Eier schnellstmöglich gegen künstliche Eier austauschen.
Wenn du unter die Vogelzüchter gehen möchtest und das darfst, dann benötigst du einen artgerechten Nistkasten sowie das passende Nistmatierial. Spätestens wenn die kleinen Piepmatze geschlüpft sind, solltest du dem Futter der Eltern ein spezielles Aufzuchtfutter beimischen. Die Ansprüche bezüglich Brüten und Aufziehen von Jungtieren unterscheiden sich von Vogelart zu Vogelart sehr, weshalb du dich bereits vorab informieren solltest.
Die besten Kunsteier, Nistkästen und Nistmaterial
Auch Vögel brauchen Sonnenlicht
Dass sich ein Vogel freiwillig an den Strand legt und zum Brathähnchen wird, ist zwar nicht der Fall, doch Sonnenlicht ist auch für diese Tiere wichtig. Wenn deine Vögel nicht in einer Außenvoliere gehalten oder regelmäßig rausgestellt werden, dann benötigst du dementsprechend eine UV-Lampe.
Diese ist auch dann notwendig, wenn du den Käfig ans Fenster stellst. Durch geschlossene Fensterscheiben kommt nur das schädliche UVA hindurch, nicht aber das benötigte UVB. Wenn du deine Vögel nach draußen stellst, dann achte darauf, dass sie ausreichend Schatten haben und nicht der gesamte Käfig in der direkten Sonne steht.
Die besten UV-Lampen für Vögel
Gefiederpflege im Badehäuschen für Vögel
Von manch einer Vogelart, wie beispielsweise dem Huhn, wird ein Sandbad bevorzugt. Die meisten Hausvögel baden jedoch im Wasser. Um ihnen dies zu ermöglichen, gibt es verschiedene Ansätze. Du kannst ihnen ein angemessen großes Badehaus besorgen. Alternativ gehen aber auch flache Schalen, die du deinen Tieren beim Freiflug hinstellst. Da hieraus zumeist nicht nur gebadet, sondern auch gleich mal getrunken wird, ist es wichtig, dass es sich um frisches Wasser handelt.