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AutorenbildAvogato

Diabetes bei Zwerghamstern

Aktualisiert: 13. Dez. 2023

Der Goldhamster und seine Zuchtrichtungen wie Teddyhamster sind Klassiker und vielen noch aus ihrer Kindheit bekannt. Inzwischen etablieren sich auch diverse Zwerghamster in den Herzen ihrer Halter, doch leider neigen einige zu Diabetes. Es sind mandarin-farbige Dsungaren, Campbell-Zwerghamster, die Kreuzungen aus beiden und Chinesische Streifenhamster, die besonders anfällig sind.


Es ist dennoch egal, welche Hamsterart oder Hamsterkreuzung es ist, Diabetes kann immer zum Problem werden. Wer seinen Hamster davor schützen möchte, sollte zuerst Diabetes verstehen, es gibt Typ 1 und Typ 2.


Diabetes Typ 1:


Hierbei handelt sich um die schlimmere Form von Diabetes und eine Autoimmunerkrankung. In der Bauchspeicheldrüse wird Insulin hergestellt. Dieses ist wichtig, damit Glucose aus dem Blut in die Zellen gelangt, wo sie als Energieträger benötigt wird. Diese Glucose stammt aus den Kohlenhydraten, also auch Zucker, den wir aufnehmen. Ist zu viel Glucose im Blut, ist dieses schädlich, kommt es nicht in die Zellen, erleiden wir Schwäche und essen noch mehr.


Ein Goldhamster futtert auf einem Tisch frisches Gemüse wie Brokkoli  und Mais
Diabetes kann bei Hamstern aufgrund einer falschen Ernährung entstehen

Diabetes Typ 1 greift als fehlgeleitete Immunabwehr die Zellen in der Bauchspeicheldrüse an, die Insulin produzieren, wodurch die Glucose nicht mehr in die Zellen gelangt und sich im Blut aufstaut. Leider ist es kaum möglich, dem Zwerghamster passend zu seinen Mahlzeiten die benötigte Dosis Insulin zu spritzen. Auch lässt sich durch eine angepasste Ernährung nur der Verlauf der Diabetes Typ 1 abschwächen, die jedoch voranschreiten wird. Bedauerlicherweise ist diese Form der Diabetes erblich, wobei sich noch nicht genau ergründen lässt, wie sie vererbt wird. Zumindest erkranken bei Zwerghamstern schon die Jungtiere und erleben dann ihren ersten Geburtstag nur noch selten.


Diabetes Typ 2:


Auch Diabetes Typ 2 geht wohl zu einem gewissen Teil auf Veranlagung zurück. Doch selbst dann lässt sie sich durch einen gesünderen Lebenswandel im Idealfall ausheilen. Die Bauchspeicheldrüse produziert nämlich Insulin, aber nicht mehr genug. Wenn der Zwerghamster oder Goldhamster zu viel Zucker in der Nahrung vorfindet und sich wenig bewegt, ist zu viel Glucose vorhanden. Die Bauchspeicheldrüse kann irgendwann nicht noch mehr Insulin produzieren, wodurch die Glukose sich im Blut wie bei der Diabetes Typ 1 aufstaut und das Gewebe schädigt. Beim Menschen gibt es z.B. den diabetischen Fuß, der wegen dieser Schäden amputiert wird.


Im Gegensatz zum Diabetes Typ 1 lässt sich das Voranschreiten also nicht lediglich bremsen, sondern im Idealfall ausheilen. Nur, dass Hamster nicht sehr alt werden und einem vorher die Zeit wegrennt. Die einzig funktionierende Strategie wäre, seinen Hamster von Anfang an gesund und ausgewogen zu ernähren und auf ein gesundes Maß an Bewegung zu achten.


Zwerghamster richtig füttern


Alle Hamster sind an ihren Lebensraum angepasst und das dort vorkommende Futter gewohnt. Sie sind außerdem daran gewöhnt, zumindest in einigen Phasen des Jahres zu wenig Futter zu haben. Deswegen legen sie Vorräte an, sie hamstern. Wegen des Mangels sind Hamster zugleich Einzelgänger und lassen sich nicht gut zusammenhalten, da sie fast immer aufeinander losgehen.


Es gibt also nicht das eine Futter für alle Zwerghamster, weil deren Ansprüche zwar ähnlich, aber nicht gleich sind. Perfekt ist es also, bei einem seriösen Hersteller für Kleintierfutter die passende Futtermischung zu kaufen. Diese muss tierisches Eiweiß enthalten, z.B. als Mehlwürmer. Es sind wegen der Stärke oder dem Fruchtzucker auch immer Kohlenhydrate enthalten. Diese müssen jedoch ausgewogen sein und dürfen kaum Fructose enthalten. Das ist der Fruchtzucker, weswegen auch bei frischer Nahrung auf Obst fast komplett zu verzichten ist.

Ein Roborowski-Zwerghamster sitzt auf einer Hand und frisst von einem großen Löffel

Häufig wird nur Futter für Mittelhamster (Goldhamster, Teddyhamster) und Zwerghamster angeboten. Ein geübter Blick auf die Zutatenliste oder auf das Futter verrät, ob es sich als Basis eignet. Ist etwas zu reichlich oder zu knapp vorhanden, ist dieses mit der weiteren Fütterung auszugleichen.


Gerade für die anfälligen Dsungaren, Campbells, deren Hybriden oder den Chinesischen Zwerghamster sollte im Fertigfutter und im Frischfutter kaum noch Fructose vorhanden sein. Auch rafinierter Zucker und Farbstoffe sind pures Gift für alle Hamster.


Neben den Kohlenhydraten sind Fette aus Sonnenblumenkernen oder anderen Quellen reinste Dickmacher. Auch diese Fette sollen deswegen nur dosiert im Futter vorkommen.


Täglich ein Teelöffel voll Trockenfutter und trockene Kräuter sind nur die Basis für die Fütterung, da jeder Hamster auch wegen der Vitamine ständig etwas Frischfutter benötigt. Gemüse, das wenig Zucker enthält, wäre also geeignet. Aber auch Katzengras, Zweige von Obstgehölzen oder Beerensträuchern und gekochtes Ei oder rohes ungewürztes Rinderhack sind gutes Frischfutter. Das aber auch nur in geeigneten Portionen und die Reste sollten entsorgt werden.


Bockshornklee senkt den Blutzucker


Die Samen von Bockshornklee senken den Blutzucker. Wenn also ein Zwerghamster gefährdet oder bereits erkrankt ist, kann ein dosiertes Verabreichen der Samen einem Diabetes entgegenwirken. Doch selbst mit akuter Diabetes sollen es maximal 15 Samen pro Tag werden, sonst wohl eher bis 5 Samen. Ein Übermaß ist leider schädlich, weswegen die Hamster dieses Futter nicht bunkern sollen, damit sie nicht doch irgendwann zu viel davon naschen.


Bewegung für Zwerghamster


Wer in seiner Kindheit einen Goldhamster sein Eigen nannte, hatte auch ein Laufrad für diesen im Hamsterkäfig. Heutige Hamsterhalter würden bei einstigen Haltungsmethoden direkt aufschreien und auf die ganzen Haltungsfehler aufmerksam machen. Demnach sind selbst heutige Laufräder, die nur zur einen Seite montiert und zur anderen offen sind, in der Kritik. Die Hamster laufen und laufen, bis sie vom Laufen abhängig werden. Das wäre eine Verhaltensstörung, da Hamster in freier Natur keinen Marathon machen, sondern laufen und dabei suchen.

Ein Goldhamster knabbert auf einer grünen Wiese sitzend an einer reifen Erdbeere

Wer auf sein Hamsterrad nicht verzichten möchte, sollte es in passender Größe zu seinem Zwerghamster kaufen und darauf achten, dass sich das Tier nicht überanstrengt. Alternativ zu diesem Laufrad wäre ein besonders großer Käfig oder aber ein regelmäßiger Ausflug in den Zimmer-Freilauf eine Alternative. In diesem Freilauf ließe sich auch das Frischfutter geben, damit der Hamster es nicht hamstert und dadurch Schimmel im Hamsterbunker entsteht.


Neben diesem Platzangebot lässt sich körniges Trockenfutter in die Einstreu werfen und Frischfutter als sogenanntes Erlebnisfutter anbieten. Die Hamster müssen es aus einer hängenden Raufe ziehen, einen Weg ablaufen oder durch eine Röhre klettern, um ihr Futter zu bekommen.


Den Hamster schlafen lassen


Alle Hamster sind während der Dämmerung oder Dunkelheit aktiv und auf ihre Tagruhe angewiesen. Es ist für sie sehr schädlich, sie einfach aus dem Schlaf zu reißen. Wer sie begutachtet oder in den Auslauf setzt, muss deswegen warten, bis sie von allein wach und aktiv werden. Genau deswegen sind Zwerghamster und Goldhamster keine passenden Haustiere für Kinder.


Selbst mit der passenden Ernährung und Pflege werden Hamster dennoch kaum länger als 36 Monate, vielleicht sogar nur 18 Monate leben. Das liegt dann nicht am Halter, sondern an der Natur der Hamster.

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