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10 Haustier-Mythen – Was wirklich wahr ist und was nicht

  • Autorenbild: Richard
    Richard
  • 31. Mai 2022
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Dez. 2023

Wir meinen vieles über Haustiere zu wissen, weil es uns schon so oft gesagt wurde. Doch nicht immer ist das, was wir hören, tatsächlich wahr. In so manchen Fällen stellen sich sogar die ältesten aller Weisheiten bei näherem Betrachten als falsch heraus.


Vor allem in den letzten Jahren hat sich unsere Einstellung zur Haltung von Haustieren stark gewandelt. Hieraus sind zahlreiche neue Erkenntnisse hervorgegangen. Aus diesem Grund möchten wir dich davor bewahren, an Haustier-Mythen zu glauben, die deinem Tier sogar schaden könnten.


1) Einem alten Hund kannst du keine neuen Tricks beibringen


In unserem alltäglichen Sprachgebrauch lässt sich so manch eine Aussage über Tiere finden. Dass man einem alten Hund keine neuen Tricks mehr beibringen könne, ist ein Beispiel hierfür. Doch stimmt dieser gerne verwendete Spruch wirklich?


Nein, das tut er nicht. Hunde können bis ins hohe Lebensalter etwas Neues lernen. Wer daran glaubt, das dem nicht so sei, könnte seinem Hund mehr als Unrecht tun. Es besteht Gefahr, dass diese Haustiere mit dem Älterwerden nicht mehr herausgefordert werden.

Es ist wichtig, deinen Hund auch als Senior noch ausreichend geistig zu beschäftigen.


Manche Hunderassen, wie beispielsweise der Border Collie, benötigen aufgrund ihrer hohen Intelligenz von vornherein noch mehr Beschäftigung. So stellst du sicher, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt und der geistige Zustand auch in den späten Lebensjahren erhalten wird.


2) Durch das Lecken heilen bei Katzen Wunden schneller


Katzen werden so einige magische und mysteriöse Fähigkeiten nachgesagt. Eine hiervon ist, dass sich die Samptpfoten die Wunden lecken, damit diese schneller heilen. Die Theorie besagt, dass Katzen in ihrem Speichel Enzyme enthalten, die den Heilungsprozess beschleunigen. Stimmt das?

Eine hellbraun getigertete Katze schleckt sich vor einem türkisen Hintergrund die Pfote

Zum Teil. Wie eine Studie der University of California zeigte, kommt es auf die Bakterien an. Gegen manche hat der Speichel von Katzen und Hunden eine relativ gute Wirkung, gegen andere hingegen nur gering. Da Tiere ihre Wunden nicht wie Menschen auswaschen und sterilisieren können, nutzen sie ihre raue Zunge. Hierdurch entfernen sie Krankheitserreger aus der Wunde. Es geht somit weniger um den tatsächlichen Heilungsprozess als darum, eine Infektion zu verhindern.


Werden Katzen als Haustiere gehalten, hilft der Mensch ihnen hierbei. In diesen Fällen kann es sogar eher schädlich sein, wenn sie ihre Wunden lecken. Nähte können aufgerissen und die bereits sterile Stelle mit neuen Keimen bedeckt werden. Aus diesem Grund tragen viele Katzen und Hunde nach einer OP eine Halskrause.


3) Hat der Hund eine warme Nase, ist er krank


Es ist allgemein bekannt, dass Hunde nicht wie der Mensch über die Haut schwitzen. Sie verwenden hierfür die Ballen ihrer Pfoten. Doch das reicht nicht aus, weshalb bei großer Hitze mit der Zunge gehechelt wird. In diesem Zusammenhang wird warme Nase oftmals als ein Zeichen dafür angesehen, dass es dem Vierbeiner nicht gut geht. Doch stimmt das?


Dein Hund muss noch lange nicht krank sein nur, weil er eine warme Nase hat. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen spiegelt die Nase tatsächlich die Körpertemperatur wider. Doch diese könnte aufgrund des Wetters sowie körperlicher Anstrengung (z.B. nach dem Spielen) leicht erhöht sein. Manche Hunde haben von Grund auf eine wärmere Nase als andere. Auch dann, wenn die Nase trocken ist, muss nicht automatisch von einer Erkrankung ausgegangen werden.


Solange keine weiteren Symptome auftreten, ist eine warme Nase in der Regel kein Grund zur Sorge. Wenn du deinen Hund gut kennst, dann wirst du mögliche körperliche sowie Veränderungen seines Verhaltens meist gut einschätzen können. Der Kontext ist ebenfalls wichtig. Wetter, Raumluft und Aktivität sind mögliche Gründe, weshalb die Nase deines Hundes kurzfristig wärmer und gegebenenfalls auch trocken ist.


4) Alle Papageien können sprechen lernen


Viele halten Papageien, weil sie ihnen das Sprechen beibringen möchten. Was der Papagei alles so nachplappert, kann für lustige und auch teils peinliche Situationen sorgen. Doch können tatsächlich alle Papageien sprechen lernen?


Ein Graupapagei blickt mit einem Stück Karotte im Schnabel frech in die Kamera

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es viele verschiedene Papageienarten gibt. 350 sind uns insgesamt bekannt, wobei noch zirka 850 Unterarten hinzukommen. Auch wenn einige von ihnen in der Lage sind, menschliche Töne nachzuahmen, können noch lange nicht alle sprechen. Die hierzulande gerne gehaltenen Nymphensittiche sind ein Beispiel hierfür. Sie sind Weltmeister darin, Klingeltöne nachzumachen. Wenn es aber darum geht, sich mit ihren Haltern zu unterhalten, wird es schwer.


Dann gibt es noch die Papageien, die in der Theorie in der Lage sind, das eine oder andere Wort nachzusprechen. Wirklich begabt sind sie jedoch nicht, weshalb viele Halter sich bei dem Versuch, ihnen das Sprechen beizubringen, meist selbst den Mund fusselig reden. Zu diesen Papageien gehören mitunter die beliebten Unzertrennlichen.


5) Bellende Hunde beißen nicht


Eine weitere Weisheit, die es in unseren täglichen Sprachgebrauch geschafft hat, ist, dass bellende Hunde nicht beißen. Woher diese Aussage kommt, konnten wir nicht herausfinden. Wir wissen jedoch eins: Das stimmt nicht. Wer sich auf diesen Haustiermythos verlässt, läuft Gefahr, gebissen zu werden.


Das Bellen ist eine Möglichkeit, wie sich Hunde mit Artgenossen, anderen Tieren und Menschen verständigen. Von „ich habe Hunger“ über „ich freue mich, dich zu sehen“, bis hin zu „bleib mir vom Hals“ kann es so ziemlich alles bedeuten. Hinzukommt, dass jeder Hund irgendwann bellt. Und manche hiervon beißen. Wenn du einen Hund bedrohlich knurren und bellen hörst, solltest du dich somit besser fernhalten. Du wirst schließlich gewarnt, dich nicht zu nähern.


6) Schnurren Katzen, sind sie glücklich


Katzen fangen vor allem dann mit dem Schnurren an, wenn sie von ihrem Frauchen oder Herrchen gestreichelt werden. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass es ein Ausdruck des Glücks ist. Doch ist das die ganze Wahrheit?


Das Schnurren stellt bei Katzen ein komplexes Verhalten dar. Zum einen schnurren Katzen, weil hierdurch eine Vibration ausgelöst wird, die heilend wirkt. Diese Frequenz hat auch eine beruhigende Wirkung auf die Katze sowie ihre Jungtiere (und Menschen!). Somit wird das Schnurren nicht nur in Momenten des Glücks, sondern auch dann eingesetzt, wenn sich die Katze unwohl fühlt. Hierbei handelt es sich somit um einen weiteren Haustier-Mythos.


7) Hamster brauchen kaum Platz


Da Hamster kleine Nagetiere sind, gehen viele davon aus, dass sie kaum Platz benötigen. Mit dem richtigen Käfigzubehör, wie zum Beispiel einem hübschen Hamsterrad sollte doch für ausreichend Bewegungsmöglichkeit gesorgt sein!? Doch das stimmt bei Weitem nicht.

Ein Zwerghamster blickt neugierig aus einem hohlen Stamm hervor

In der Natur baut der Hamster ein ausgeklügeltes Tunnelsystem, das sich über viele Meter in der Erde erstrecken kann. Auch in der Heimhaltung möchte der Hamster ein geeignetes Zuhause schaffen. Ist der Käfig zu klein, dann wird ihm das nicht gelingen. Am besten ist es somit, für mehrere Ebenen zu sorgen oder deinem Hamster die Möglichkeit zu geben, im Einstreu zu buddeln.


Ein Freilauf in der Wohnung sollte ebenfalls regelmäßig stattfinden. Achte hierbei darauf, dass keine Kabel oder anderen schädliche Stoffe angeknabbert werden. Bei so kleinen Haustieren ist es zudem wichtig, ein versehentliches Zerquetschen zu vermeiden. Behalte deinen Hamster beim Freilauf immer gut im Auge.


8) Bakterienstarter ermöglichen einen sofortigen Einzug der Aquarienfische


Ohne sogenannte Bakterienstarter kann es mehrere Wochen dauern, bis das Aquarium die richtigen Wasserwerte hat. Erst dann dürfen deine Fische ihr neues Zuhause erkunden. Doch können die Starterbaktieren die Zeit auf sofort verkürzen?


Nein, das können sie nicht. Die Bakterien verkürzen zwar die Wartezeit erheblich, doch auch hiermit ist kein sofortiger Einzug möglich. Der Kauf eines Aquariums sowie der Zierfische bedarf somit zunächst ein wenig Geduld. Experten raten dazu, komplett auf die Zugabe von Bakterien zu verzichten. Diese sorgen nämlich oft für einen zu hohen Nitritgehalt im Wasser. Dieser kann wiederum für die Fische gesundheitsschädlich sein.


9) Hunde und Katzen finden auch von Weitem nach Hause


Ein Scottisch Collie sitzt neben einem Baum auf einer mit Laub bedeckten Wiese

Es ist durchaus der Fall, dass Hunde und Katzen einen sehr guten Orientierungssinn haben. Doch wer denkt, dass sie auch in 1000 von Kilometern ausgesetzt und ihren Weg nach Hause finden werden, der täuscht sich. In für sie unbekannten Gebieten verlieren diese Tiere oft die Gabe, zu ihren Haltern zurückzukehren.


Natürlich wird immer mal wieder von unglaublichen Geschichten berichtet. So zum Beispiel von Bobby the Wonder Dog, der mehr als 4000 km zurücklegte, um nach Hause zu kommen. Er ging bei einem Besuch im US-Bundesstaat Indiana verloren und kehrte selbstständig nach Oregon zurück. Wenn das jedoch die Regel wäre, dann gäbe es wesentlich weniger Straßenhunde und –Katzen auf der Welt. Auch würde niemand mehr nach seinem verlorengegangenen Haustier suchen müssen.

10) Katzen wissen, wenn jemand stirbt


Wir sind bereits zuvor auf die mystischen Fähigkeiten von Katzen eingegangen. Eine traurig schöne Geschichte hierzu stammt wie die um Bobby ebenfalls aus den USA. In Rhode Island lebte ein Kater namens Oscar in einem Altersheim. Kurz bevor die Zeit für die Bewohner kam, Abschied vom Leben zu nehmen, legte sich Oscar zu ihnen ins Bett. So wussten die Bewohner des Altersheims, dass sie nun ihren Familien auf Wiedersehen sagen sollten und konnten sich auf den Tod vorbereiten.


Woher der Kater wusste, dass diese Menschen bald sterben würden, ist nicht bekannt. Eine Theorie besagt, dass sich ihr Körpergeruch änderte. Der gute Geruchssinn von Katzen und Hunden ist allgemein bekannt. So auch die Tatsache, dass Letztere mit ihrer Nase zum Beispiel eine Krebserkrankung feststellen können.


Ob jede Hauskatze in der Lage oder gewillt ist, ihre Halter vorzuwarnen, möchten wir nicht behaupten. Viele würden es auch nicht als Zeichen erkennen, wenn sich ihre Katze zu ihnen ins Bett legt. Festzustellen, ob es sich hierbei um eine allgemeine Gabe von Katzen handelt, wird somit schwer.

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