Schlangen als Haustiere - Alle Infos zur Haltung
Der Anblick einer Schlange versetzt so manch einen in Angst und Schrecken. Andere können von diesen faszinierenden Reptilien gar nicht genug bekommen! Da du auf dieser Seite gelandet bist, gehörst du höchst wahrscheinlich zu Letzteren und möchtest eine Schlange als Haustier halten.
Die Haltung dieser Tiere sollte jedoch wohl überlegt sein. Zum einen sind nicht alle Schlangen in Deutschland als Haustiere erlaubt. Zum anderen gibt es große Unterschiede zwischen den jeweiligen Arten. Daher gilt es, sich bereits vor der Anschaffung ausgiebig zu informieren.
Diese Fragen solltest du dir vor der Haltung von Schlangen stellen
Bevor du Schlangen in ein Terrarium packst, solltest du dir die folgenden Fragen durch den Kopf gehen lassen. Sie helfen dir dabei, besser einzuschätzen, ob diese Tiere wirklich für dich geeignet sind und dich gegebenenfalls noch gezielter mit ihren Bedürfnissen zu beschäftigen. Nimm dir am besten etwas Zeit, um die einzelnen Punkte durchzugehen.
Warum willst du eine Schlange halten?
Deine Motivation zu kennen, wird dir dabei helfen, einschätzen zu können, ob du deinem neuen Haustier wirklich ausreichend Aufmerksamkeit schenken wirst. Wenn du eine Schlange nur deshalb halten möchtest, weil diese Tiere in deinem Freundeskreis als cool gelten, dann ist sie weniger für dich geeignet.
Solltest du dir die Schlangenhaltung hingegen deshalb überlegen, weil du diese Reptilien absolut faszinierend findest, dann könnte dies die richtige Motivation bieten. Du wirst dich vermutlich lange und ausgiebig mit ihren Bedürfnissen vertraut machen und ihnen die Pflege bieten, die sie benötigen.
Gibt es in deiner Nähe mindestens einen auf Schlangen spezialisierten Tierarzt?
Während Hunde und Katzen in Haushalten häufig vertreten sind, gelten Schlangen wiederum als Exoten. Das bedeutet, dass sich nur wenige Tierärzte wirklich mit ihnen auskennen. Der Halter sollte somit bereits vor einem Kauf recherchieren, ob ein entsprechender Experte in der Umgebung zur Verfügung steht.
Neben einer medizinischen Versorgung ist es wichtig, zudem Zugriff auf Fachinformationen rund um die gewünschte Schlangenart zu haben. Sei dies in Form eines Forums, Büchern, anderen Haltern oder einem fachkundigen Züchter. So kannst du dich bei Fragen an sie wenden und wirklich hilfreiche Antworten erhalten.
Wird dich deine Familie / werden dich deine Mitbewohner unterstützen?
Nur, weil du dieses Tier haben möchtest, heißt das noch lange nicht, dass deine Familie oder anderweitige Mitbewohner ebenfalls von dieser Idee begeistert sind. Wenn sich plötzlich niemand mehr in dein Zimmer traut, weil dort eine Schlange haust, ist das in niemandes Interesse.
Abgesehen davon wirst du jemanden brauchen, der sich um deine Schlange kümmert, wenn du im Urlaub oder krank bist. Dein Umfeld mit zu bedenken, gehört somit ebenfalls zur artgerechten Haltung.
Erfüllst du die finanziellen Voraussetzungen für Grundausstattung und Unterhalt?
Je nach Art können Schlangen recht teuer werden. Neben den Anschaffungskosten für das Tier, sind auch die Grundausstattung wie etwa das Terrarium sowie das Futter für die Schlange und Stromkosten zu bedenken. Wenn du mit deinem Tier zum Tierarzt musst, kann das ebenfalls recht teuer werden. Überlege dir also, ob du diese Kosten über mehrere Jahre hinweg tragen kannst.
Kannst du der gewünschten Art den nötigen Platz bieten?
Die Größe der verschiedenen Schlangenarten fällt sehr unterschiedlich aus. Je größer das Tier, desto mehr Platz braucht es. Manche Schlangen klettern in die Höhe, während andere am Boden leben. All dies ist zu bedenken, um den Tieren einen angemessenen Lebensraum zu schaffen. Überlege dir also, ob du den benötigten Platz zur Verfügung stellen kannst.
Kennst du die Haustierschlangen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse?
Solltest du das noch nicht getan haben, dann ist es jetzt an der Zeit, dich mit den verschiedenen Schlangenarten vertraut zu machen. Ungiftige Arten sind hierbei das einzige, worauf sich Anfänger konzentrieren sollten. Für die giftigen Schlangen werden Lizenzen benötigt sowie besondere Kenntnisse, um sich selbst und sein Umfeld nicht zu gefährden.
Doch auch unter den ungiftigen Arten gibt es einiges zu beachten. Schlangen gelten als pflegeleicht, weshalb viele Menschen die mit der Schlangenhaltung einhergehende Verantwortung meist unterschätzen. Nur, wenn du dich ausgiebig mit der von dir bevorzugten Art beschäftigt hast, wirst du ihrer Bedürfnisse gerecht werden und dir ein Bild davon machen können, wie schwer oder leicht die Haltung tatsächlich ausfällt.
Folgende Schlangen eignen sich als Haustier
Nicht alle Schlangen dürfen von Privatbesitzern in einem Terrarium gehalten werden. Darüber hinaus gibt es noch weitere Arten, die spezielle Genehmigungen benötigen. Im Folgenden möchten wir dir nur einen kleinen Überblick zu den als Haustiere am besten geeigneten Schlangenarten geben. Ob sie für Anfänger oder Fortgeschrittene geeignet sind, erwähnen wir ebenfalls.
Nattern im Überblick
Nattern wie beispielsweise die Kornnatter sind in der Regel sehr gut für Anfänger geeignet. Sie sind meist ungiftig, relativ klein und gelten als unkompliziert. Kornnattern sind als Haustiere am beliebtesten. Sie können bis zu 150 Zentimeter groß werden und lieben es zu baden. Das liegt daran, dass sie in der Natur in der Nähe von Gewässern leben.
Neben der Kornnatter erfreuen sich auch weitere Natterarten wie etwa die Mandarinnatter, Königsnatter und Kettennatter stetig wachsender Beliebtheit. Das geht vermutlich auch darauf zurück, dass Nattern generell ein sehr schönes Aussehen mit verschiedenen Farben und Mustern aufweisen.
Pythons im Überblick
Bei der Python handelt es sich um eine Würgeschlange. Die Boa Constrictor wurde langezeit zu dieser Schlangenfamilie hinzugezählt, doch mittlerweile wird davon ausgegangen, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Würgeschlangen handelt. Da Boas bis zu 3 Meter groß werden können, sollten sie nicht von Anfängern gehalten werden. Die Königspython ist, was das anbelangt, besser geeignet. Sie wird gerade einmal 130 Zentimeter lang.
Im Gegensatz zu den kleinen Nattern, gilt es bei der Haltung einer Python darauf zu achten, dass sich diese nicht um etwas wickelt, das dadurch leiden könnte. Würgeschlangen heißen nicht ohne Grund so. Sie wickeln sich um ihr Futter und schnüren es immer fester ein, bis dieses letztendlich erwürgt wird. Ihre kräftige Körper können sich aber auch um deinen Arm und andere Körperteile wickeln. Um hiermit richtig umzugehen, bedarf es ein wenig Ahnung.
Schlange als Haustier halten: Die Voraussetzungen
Schlangen sind so gut wie auf der ganzen Welt vertreten. Das bedeutet, dass je nach Art die unterschiedlichsten Ansprüche an Temperatur und Luftfeuchtigkeit gestellt werden. Es ist somit wichtig, dich bei deinen Schlangen über ihre Herkunft zu informieren. Nur so weißt du, welche Terrarien geeignet sind und in welchen klimatischen Verhältnissen sich die Tiere wohlfühlen.
Der Platzbedarf hängt von der Schlangenart ab
Nicht alle Schlangen gehören in ein riesiges Terrarium. Wenn es um die Größe geht, ist zwar meistens mehr besser, doch gerade dann, wenn bestimmte Temperaturen und eine exakte Luftfeuchtigkeit eingehalten werden müssen, gibt es so etwas wie zu groß durchaus. Kleine Schlangenarten sollten daher besser in kleineren Terrarien gehalten werden. Große Schlangen wie zum Beispiel Boas brauchen hingegen ein größeres Terrarium.
Baum Kauf des Terrariums sollte auch bedacht werden, ob es sich um eine Schlange handelt, die auf dem Boden oder in Bäumen lebt. Möchte das Tier klettern, dann ist ein Terrarium zu empfehlen, das eher in die Höhe als in die Breite geht. Kriechen die Schlangen gerne am Boden entlang, muss das Terrarium entsprechend in die Länge gezogen sein.
Lass dich beim Kauf des Terrariums am besten von einer fachkundigen Person beraten. So wirst du das für deine Tiere angemessene Terrarium finden, ganz gleich, ob diese kleine oder große Schlangen sind.
Die Ausstattung des Terrariums orientiert sich am Lebensraum
Damit deine Tiere alt und glücklich werden, brauchen sie einen Raum, in dem sie sich wohlfühlen. Bei der Einrichtung des Terrariums orientierst du dich am besten an ihren natürlichen Lebensräumen. Klettermöglichkeiten sollten beispielsweise all den Arten zur Verfügung gestellt werden, die sich hauptsächlich auf Bäumen aufhalten.
Reptilien, die sich für gewöhnlich in der Nähe von Gewässern aufhalten, brauchen entsprechend eine Wasserquelle, in der sie nach Lust und Laune baden können. Wasser sollte jeder Schlange als Trinkmöglichkeit angeboten werden, wobei der entsprechende Behälter dann kleiner ausfallen kann.
Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle. Handelt es sich um Schlangen, die eine trockene Umgebung bevorzugen, dann sind Holzgranulat oder Borkenstreu zu empfehlen. Für Tiere, die Feuchte lieben, eignet sich hingegen die Terrariumerde.
Verstecke müssen den Tieren ebenfalls zur Verfügung stehen. Das kann unter anderem durch Pflanzen als auch durch Höhlen aus Steinen und kleinen Felsen ermöglicht werden. Hierbei sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass diese nicht zur Gefahr für die Tiere werden. Manche Pflanzen sind für die Reptilien giftig und herabfallende Gegenstände oder scharfe Kanten könnten diesen Verletzungen zufügen.
Das Schlangen Haustier stellt besondere Ansprüche an die Nahrung
Schlangen fressen Fleisch. Auf ihrem Speiseplan stehen kleinere oder größere Tiere wie etwa Mäuse, Küken, Hamster, Fische und Frösche. Wer diese als Lebendfutter zur Verfügung stellt, muss jedoch darauf achten, dass die Futtertiere nicht unnötig leiden. Das gestaltet sich äußerst schwierig, weshalb oft Frostfutter verwendet wird.
Die Fütterung sollte immer dann stattfinden, wenn die Tiere aktiv sind. Das bedeutet nämlich, dass auch ihre Verdauung entsprechend aktiviert wird. Dabei ernähren sich Schlangen auch in der Natur nicht täglich von anderen Tieren. Das Fasten ist ein fester Bestandteil ihres Nahrungszyklus. Ausgewachsene Schlangen müssen somit je nach Art nur 2 bis 3 mal pro Woche oder noch seltener gefüttert werden.
FAQs
Welche Schlange kann man als Haustier halten?
Nattern, Pythons und Boas sind zumeist ungiftige Schlangen, die üblicherweise im Terrarium gehalten werden. Während Nattern in der Regel recht pflegeleicht sind, verlangen Würgeschlangen dem Halter mehr Wissen ab.
Welche Schlange eignet sich für Anfänger?
So manch eine Natternart, wie etwa Königs-, Mandarin-, Ketten- und Kornnattern, sind für Anfänger geeignet. Hierbei handelt es sich um kleinere Schlangen, die als recht pflegeleicht gelten. Dennoch sollte natürlich auch bei diesen auf eine artgerechte Haltung geachtet werden.
Was kostet eine Schlange als Haustier?
Während Kornnattern ab 20 Euro zu haben sind, kosten die exotischeren Schlangen ab 1000 Euro. Zu den Anschaffungskosten zählt aber auch die Ausstattung, die ab 250 Euro kosten kann. Zu bedenken sind auch die Kosten für Futter und Strom, die sich im Monat auf zirka 60 Euro belaufen können. Je größer das Tier, je mehr Tiere du hältst und je anspruchsvoller die Haltung ausfällt, desto teurer wird es natürlich.
Was braucht eine Schlange alles?
Zunächst benötigt eine Schlange ein angemessen großes Terrarium, dessen Einrichtung den natürlichen Lebensraum des Tiers nachempfindet. Hierzu gehören gegebenenfalls auch Geräte, um für die optimale Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Klettermöglichkeiten und Verstecke sind für bestimmte Arten ebenfalls notwendig.
Zudem muss auch für die richtige Ernährung gesorgt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor der Schlangenhaltung ist auch das Wissen des Halters. Informiere dich also im Vorab bestens über die von dir gewünschte Schlangenart.
Was für Schlangen gibt es die klein bleiben?
Nattern wie die Strumpfband-, Mandarin-, Hakennasen- und Kornnattern bleiben recht klein. Die Kornnatter und Mandarinnatter werden zumeist nicht mehr als 180 Zentimeter groß, wobei die Strumpfbandnatter eine Länge von gerade einmal 110 Zentimetern erreichen können. Die Hakennasennatter erreicht wiederum eine maximale Körperlänge von 90 Zentimetern.